Systemische Moderation vs. "normale" Moderation - was macht den Unterschied?
Newsletter 06/2014
Systemische Moderation vs. "normale" Moderation -
was macht den Unterschied?
Liebe Leserinnen und Leser,
mit der Ausbildung zum Systemischen Moderator platzierte unsere Akademie für Systemische Moderation im Frühjahr 2012 eine neue und praxisorientierte systemische Weiterbildung am Markt. Die fundierte systemische Ausbildung richtet den Fokus nicht - wie die weit verbreiteten Coachausbildungen - auf das bilaterale Gespräch, sondern vielmehr auf das Arbeiten mit mehreren Personen. Sei es in Teammeetings, Sitzungen oder internen Workshops. Systemische Moderation macht echte Partizipation möglich!
Auch die Fachpresse zeigt sich interessiert an diesem Ansatz. Nach Veröffentlichungen in den Management-Rubriken von MM Maschinenmarkt und Pharma+Food folgte ein Bericht in der Personalwirtschaft. Und in der am 20.06.2014 erscheinenden Ausgabe von ManagerSeminare geht es ebenfalls um systemische Moderation.
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Immer wieder werde ich gefragt, was denn nun die systemische Moderation ausmache. Und vor allen Dingen, vorin sie sich von der "normalen" Moderation unterscheide. Gerne werde ich in diesem Newsletter hierzu ein wenig ausholen.
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre und grüße Sie herzlich
Ihre Michaela Stach, Akademieleitung
Hier unsere Themen:
Einblick: Systemische Moderation vs. "normale" Moderation
Praxisblick: Systemische Fragen - dissoziirende Fragen
Überblick: Aktuelle Termine
Einblick: Systemische Moderation vs. "normale" Moderation
Was macht ihn denn nun aus, den Unterschied zwischen systemischer Moderation und "normaler" Moderation? Diese Frage, die ich zugegebenermaßen recht häufig gestellt bekomme, lässt sich so pauschal gar nicht beantworten. Denn was ist schon eine "normale" Moderation? Die erste Differenzierungsstufe besteht bereits darin, die "Eventmoderation" von der interaktiven Arbeit mit mehreren Personen zu unterscheiden. Und auch wenn man diese Bereiche auseinanderhält, bleibt ein weites Feld. Es liegt mir fern zu beurteilen, welche Form der Moderation denn nun "normal" ist und welche nicht. Ich lade Sie heute vielmehr dazu ein, die Grundsäulen der systemischen Moderation etwas genauer anzuschauen. Dann können Sie selbst entscheiden, was für Sie an der einen oder anderen Stelle hilfreich und zielführend sein kann. Und wie Sie möglicherweise eine Moderation, die Sie bislang für "normal" gehalten haben, noch ein wenig modifizieren können.
Natürlich nutzen wir auch bei der systemischen Moderatoren bewährtes Material wie Kärtchen, Pinnwand und Co. Doch:
Es kommt drauf an was drauf steht! Deshalb definiert sich die systemische Moderation nicht über die genutzten Methoden, sondern vielmehr über die Herangehensweise. Diese orientiert sich an folgenden vier Säulen:
Die erste und wichtigste Säule ist die Haltung des Moderators. Nicht der Moderator ist der Nabel der Welt und Experte für die Lösung, sondern die Teilnehmer. Die systemische Haltung geht dabei über die Rollenklarheit des neutralen Moderators hinaus. Der systemische Moderator ist sich bewusst, dass auch die Teilnehmer allesamt unterschiedliche Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Hintergründe haben. Die objektive Wirklichkeit ist eine Illusion. Seine Aufgabe ist es deshalb, die unterschiedlichen Sichtweisen transparent zu machen und die Gruppe bei der Findung einer gemeinsamen, tragfähigen Lösung zu unterstützen.
Zum zweiten arbeiten systemische Moderatoren auch mit systemischen Tools. Hierzu gehören die systemischen Fragen. Diese Art der Fragestellung unterstützt den Perspektivenwechsel und ermöglicht auf diese Weise gänzlich neue Lösungsansätze. So werden zu moderierende Herausforderungen schon mal mit paradoxen Fragen auf den Kopf gestellt oder erhalten durch das Betrachten aus der Sicht anderer Beteiligter eine ganz neue Bedeutung.
Drittens betrachten systemische Moderatoren das zu moderierende Team nie isoliert, sondern binden immer "das ganze System" sprich das Unternehmen, die Nachbarteams, die Kunden und Lieferanten etc. mit ein. Dies kann dadurch geschehen, dass man diese Personen tatsächlich zum Workshop einlädt. Oder man bindet sie durch zirkuläre Fragestellungen mit ein: "Wenn wir unsere Kunden wären und würden von der Neuaufteilung des Außendienstgebietes hören - welche Fragen und Befürchtungen würden uns unter den Nägeln brennen?" Auf diese Weise lassen sich Auswirkungen antizipieren und bereits im Vorfeld mit berücksichtigen und einbeziehen.
Ein vierter und letzter Punkt ist die Prüfung der Moderationstauglichkeit eines Themas. Gerade auf diese Arbeit im Vorfeld einer Moderation wird bei der systemischen Moderation großer Wert gelegt. Hier wird u.a. darauf geschaut, welchen Handlungsspielraum eine Gruppe hat, zu erarbeitende Lösungen auch umzusetzen. Systemisch arbeitende Moderatoren formulieren ihre Fragestellung so, dass sich die Antworten auch innerhalb dieses Spielraums bewegen. Wird hier kein Augenmerk darauf gerichtet, so läuft man Gefahr, am Ende des Tages ein Wunschkonzert - nicht aber direkt und vor allen Dingen auch selbst umsetzbare Lösungen zu erhalten.
Praxisblick: Systemische Fragen - dissoziirende Fragen
Nicht selten geht es in Sitzungen und Meetings um emotionale Themen. Doch gerade wenn Teilnehmer emotional stark berührt sind, fällt es schwer, konstruktive Lösungen zu erarbeiten. Wird an dieser Stelle mit einer dissoziirenden Frage gearbeitet, haben die Betroffenen die Chance, einen Schritt zurückzutreten und aus neutraler Perspektive auf die Situation zu schauen. Solch eine Fragen kann lauten: "Wie würde ein stiller Beobachter unserer Sitzung unsere Kommunikation beschreiben?"
Überblick: Aktuelle Termine
25. bis 27. September 2014: Start Herbstsemester 2014 - Termine - jetzt anmelden
22. November 2014: Boxenstopp, Impulstag für systemische Moderatoren Infos
12. bis 14. März 2015: Start Frühjahrssemester 2015 - Termine
Verantwortlich für den Inhalt ist Michaela Stach, Akademieleiterin.
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